Die Kraft der Worte – Von Marlies Kleefeld, Sozialarbeiterin im Diakonischen Werkes

Zuletzt aktualisiert am 6. Dezember 2021

Wir alle brauchen sie: Worte, die uns stärken, ermutigen, trösten, manchmal korrigieren und uns helfen, besser durch unser Leben zu kommen. Worte haben enorm viel Kraft, das wissen wir alle! Sie haben Kraft, Gutes zu bewirken, aber auch zu zerstören und viel Unheil in unserer Seele und unserem Herzen anzurichten. Viele von uns kennen das vermutlich aus eigenem schmerzhaftem Erleben.

Ich selber habe schon als Jugendliche angefangen, schöne Worte zu sammeln. Dafür habe ich mir extra einen Ordner angelegt! Wenn ich in einem Geschäft Karten entdecke, kann ich nicht vorbeigehen, ohne sie anzuschauen und ein paar ansprechende zu kaufen. Ebenso sammle ich Verse, Gedichte und Geschichten. Manche Menschen besitzen ein besonderes und großes Talent, sich auszudrücken. Das finde ich einfach faszinierend, und es begeistert mich. Sprache ist so etwas Kostbares, und sie begegnet uns überall, in Büchern, Briefen, Predigten, Ansprachen, Filmen, Liedern und unserer Kommunikation mit anderen Menschen. Seit fast 38 Jahren bin ich in der sozialen Arbeit tätig und begegne vielen unterschiedlichen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Auch hier spielen Worte eine große Rolle. Meine berufliche Tätigkeit besteht überwiegend aus Beratung, am Telefon und in persönlichen Gesprächen. Ich gebe mein Bestes, dies gut zu tun. Aber es ist immer wieder eine Herausforderung, sich auf jede Person individuell einzustellen und die passenden Worte zu finden.

Tatsache ist, dass es uns Menschen leider nicht immer gelingt, die richtigen und guten Worte zu finden. Das macht uns aus: Wir haben unseren ganz eigenen Lebensweg; wir werden verletzt und verletzen andere; wir haben Stimmungen, Empfindlichkeiten und müssen mit eigenen Grenzen leben. Ich bin so dankbar, dass es eine Quelle gibt, die von all dem unabhängig sicher und fest ist. Die Worte Jesu begleiten mich seit meiner Jugend. Jesus ist mein größter Ermutiger, an sich und insbesondere durch schwierige Zeiten hindurch. In Johannes 16 Vers 33 steht Folgendes: „Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden“. Diese Worte machen Mut und geben Hoffnung.

Ihnen allen wünsche ich einen schönen ersten Adventssonntag! Mögen gute Worte Ihre Wege kreuzen und Sie die Gelegenheit haben Worte, die der Seele gut tun, weiterzugeben an Menschen, die das gerade nötig haben!