Ökumene wird groß geschrieben

Zuletzt aktualisiert am 13. Februar 2024

Das Visitationsteam zusammen mit dem ev. Kirchenrat und dem kath. Pfarrgemeinderat in Lindern

Nach mehreren kirchlichen Einrichtungen visitierte der Evangelisch–Lutherische Kirchenkreis Oldenburger Münsterland unter Leitung von Kreispfarrerin Martina Wittkowski erstmals zwei Kirchengemeinden: Lindern und Molbergen, die von Pfarrer Dr. Oliver Dürr im verbundenen Pfarramt betreut werden. „Visitation bedeutet den wertschätzenden Besuch, das Kennenlernen der Arbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen, um einen noch besseren Einblick in die Vielfalt unserer kirchlichen Arbeit vor Ort zu bekommen“, beschreibt die Kreispfarrerin den Auftrag des Visitationsteams.
Nach dem Eröffnungsgottesdienst in der Friedenskirche in Lindern nahm das Visitationsteam seine Arbeit auf mit einem Besuch bei der politischen Gemeinde in Lindern, wo es von Bürgermeisterin Lydia Kocar begrüßt wurde. Die Bürgermeisterin wies auf die festen sozialen Strukturen in ihrer Gemeinde hin, zu deren Zusammenhalt auch die beiden christlichen Kirchen einen wesentlichen Beitrag leisten. Evangelische Kirche und die politische Gemeinde ergänzten sich auf allen Ebenen. Die Evangelische Kirche sei unverzichtbar im Zusammenspiel aller Akteure für gesellschaftliches Engagement und das Pflegen von Gemeinsamkeiten in Lindern, betonte die Bürgermeisterin.
Um diesen Zusammenhalt zu pflegen und auszubauen, trafen sich anschließend Mitglieder des katholischen Pfarrgemeinderates und des evangelischen Kirchenrates, um in Arbeitsgruppen Möglichkeiten einer noch stärkeren Zusammenarbeit auszuloten. Die Ergebnisse zeigten viele Möglichkeiten einer intensiveren Zusammenarbeit: Gemeinsame Treffen der beiden Räte, Grußworte der anderen Konfession bei Firmung und Konfirmation, das Gebet für Verstorbene in der jeweils anderen Kirche, ökumenische Familiengottesdienste, um nur einige der Vorschläge zu nennen. Um diesen Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen, wurden weitere Treffen vereinbart.
Der Besuch der politischen Gemeinde in Molbergen stand ganz im Zeichen des Baus der der evangelischen Kindertagesstätte „Schifflein Christi“. Bürgermeister Witali Bastian freute sich, dass es die erste Einrichtung in Molbergen in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde sei. Kreispfarrerin Martina Wittkowski würdigte das Engagement der kleinen Kirchengemeinde, sich hier einzubringen. Bei ihrem Besuch der Kindertagestätte, die zurzeit noch in freundlichen und kindgerechten Containern residiert, lernte das Visitationsteam eine aktive und tatkräftige Mitarbeiterschaft kennen, die sich voll für das Wohlergehen der Kleinsten einsetzt. Viele Angebote wie die Reise durch das Kirchenjahr machen den christlichen Auftrag deutlich, ohne aber – wie ausdrücklich betont wird – den Kindern eine bestimmte Sichtweise aufdrängen zu wollen.
Im Abschlussgottesdienst von Kreispfarrerin Wittkowski nach ihren Eindrücken befragt, zeigte das Team sich vom guten ökumenischen Miteinander beindruckt, sei es mit den katholischen Mitchristen, aber auch der starken Pfingstlergemeinde. Hervorgehoben wurde auch der Ehrgeiz, für die Jüngsten ein gutes Angebot im Konzert der Kindertagesstätten in Molbergen zu etablieren. Martina Wittkowski fasste in ihrer Abschlusspredigt die Eindrücke des Visitationsteams so zusammen, dass der Wille zum gemeinsamen Leben und Glauben in Lindern und Molbergen lebendig zu spüren gewesen sei.
Carsten Homann