Zuletzt aktualisiert am 24. Oktober 2024
Ein normaler Tag im Diakoniebüro. Es ist mal wieder viel los. Es kommen Menschen mit Termin und auch ohne Termin. Die Türklingel läutet immer wieder, obwohl wir inzwischen die Haustür während der Öffnungszeiten wieder ganz offen haben. Nur in Corona-Zeiten war die Tür verschlossen. Doch das Klingeln ist geblieben. Währenddessen klärt eine Kollegin mit Klienten am Stehtisch im Wartebereich, welche Kollegin einen Termin mit ihnen hat. Das Telefon klingelt im Hintergrund. Es ist einfach viel los und viel Unruhe im Eingangsbereich des Diakoniebüros.
Als ich mir einen Kaffee hole, sehe ich, dass eine Frau ein bisschen ratlos unser Hinweisschild vor der Tür liest. Mein Kaffee kann warten und ich spreche sie an und frage ob ich ihr helfen kann. Sie wirkt ein bisschen erschrocken. Doch dann kommen wir ins Plaudern über Gott und die Welt. Sie sei aus einer anderen Stadt zugezogen und suche jetzt Kontakte zu anderen Menschen, die positiv auf die Welt schauen. Sie sei Christin und dies mitzuteilen sei ihr auch wichtig.
Im Hintergrund im Wartebereich unseren Büros ist immer noch Hektik und Unruhe. Aber wir beide bemerken von alle dem nichts und sind ganz in unser Gespräch vertieft. Sie erzählt noch ein bisschen mehr aus ihrem Leben – von Tiefpunkten und guten Erlebnissen. Ich merke wie offen sie im Laufe des Gespräches wird und höre einfach nur zu. Es scheint, als ob sie nicht mehr von mir erwartet und braucht.
Nach einiger Zeit geht das Gespräch in eine andere Richtung. Jetzt erzähle ich von unseren Angeboten. Von unserem Familienzentrum, vom Diakonieladen, von der Gruppe „Diakonieplausch“, von der Mittwochsoase und von unserem neuen Integrativen Nähcafè. Meine Gesprächspartnerin ist überrascht und kann gar nicht fassen, welche Möglichkeiten sich für sie hier aufzeigen. Und sie ist spontan und entscheidet, dass sie das Nähcafè kennenlernen möchte und die Menschen, die dort einmal die Woche zu einem Treffen zusammenkommen und kleine und große Sachen für sich nähen. Ich freue mich über ihre spontane Zusage.
Zum Abschluss unseres Gesprächs stelle ich die Frage: „Und was würde uns Jesus jetzt dazu sagen?“ Meine Gesprächspartnerin überlegt nur kurz und sagt, er würde uns zurufen: „Habt keine Angst vor Begegnungen. Seit mutig und sucht das Gute!“
Seien Sie behütet.
Martina Fisser, Geschäftsführung/Leitung Diakonisches Werk Oldenburger Münsterland