Unser Kirchenkreis auf dem Abend der Begegnung

Die Evangelischen Kirchentage starten immer mit dem Abend der Begegnung. Und zur Eröffnung des 39. Kirchentages in Hannover vertrat unser Kirchenkreis die Ev. Kirche in Oldenburg mit einem Stand. Auf dem Abend der Begegnung, der nach dem Eröffnungsgottesdienst bis gegen 22.00 Uhr stattfindet, präsentiert sich die Ev. Kirche in Deutschland in ihrer Vielfalt mit Angeboten aus allen Teilen der Republik. Kirchengemeinden, die evangelische Jugend, kirchliche Werke und Einrichtungen, aber auch Organisationen der Zivilgesellschaft treffen auf tausende von Besuchern, um an ihren Ständen ins Gespräch zu kommen. Dazu werden kulinarische Köstlichkeiten der einzelnen Regionen angeboten und von den vielen Besucherinnen und Besuchern, ob jung oder alt, gerne probiert. Die gesamte Innenstadt Hannovers bot ein buntes und fröhliches Treiben bei herrlichem Frühlingswetter. Auf verschiedenen Bühnen boten Musikgruppen für jeden Musikgeschmack etwas an, was zum Verweilen einlud. Wir aus dem Oldenburger Münsterland hatten uns entschieden, unsere Region mit dem traditionellen Kilmerstuten zu präsentieren. Der Kilmerstuten ist ein Rosinenstuten, der den Eltern eines neugeborenen Kindes gebracht wird. Dieser Stuten wird von einem Bäcker gebacken, auf eine Holzleiter gelegt und dann von Freunden und Bekannten zu den jungen Eltern gebracht. Das Besondere daran ist, dass er mit Schinken, Käse, Butter und Kaffee behangen ist, was dann nach der Ankunft im Hause der Geburt gemeinsam verzehrt wird. Seinen Ursprung hat dieser Brauch in vergangenen Jahrhunderten: Dort wurde in der bäuerlich geprägten Gesellschaft des Oldenburger Münsterlandes den Eltern eines Neugeborenen dieser Rosinenstuten gebracht, damit die Familie in der Zeit nach der Geburt genug zu essen hatte, da die Wöchnerin zunächst im Haushalt ausfiel.
Nach mehreren Vortreffen, die unseren Stand vorbereitete, traf sich das Team um 13.00 Uhr an dem uns zugewiesen wunderschönen Platz an der Leine und der Aufbau begann. Ab 18.00 Uhr wurde es dann ernst: Nach zögerlichem Beginn kamen immer mehr Interessierte und ließen sich von uns über den Brauch des Kilmerstutens aufklären.

Unter Leitung vonMarkus Kohring, Diakon für missionarische und innovative Projekte in unserem Kirchenkreis, war alles optimal vorbereitet: Das Schmieren und Belegen der Brote, das Kaffeekochen, das Ausgeben des Kilmerstutens an die Gäste, das Kassieren und die Gespräche mit den Interessierten: Alles klappte wie am Schnürchen und wir Mitwirkenden hatten miteinander viel Spaß an der Arbeit und an den Gesprächen mit den Passanten.


Besonders erfreulich waren die Gespräche mit den vielen Menschen, die stehen blieben und sich gerne auf die Informationen einließen, um dann auch den Kilmerstuten zu probieren. Nach anfänglicher Skepsis bei einigen ob der Zusammenstellung von Schinken und Rosinenbrot waren dann alle voll des Lobes über diese Kreation. Zum Schluss dankte Kreispfarrerin Martin Wittkowski allen Mitwirkenden, aber besonders auch Markus Kohring für seine hervorragende Organisation, und wünschte allen ein erlebnisreiches Wochenende, sei es auf dem Kirchentag oder wieder zu Hause.
Carsten Homann
