13. Dezember 2024

Bischöfe eröffnen gemeinsam das Kirchenjahr

Zuletzt aktualisiert am 13. Dezember 2024

In Friesoythe entzünden Bischöfe die erste Kerze am Adventskranz
 Am 1. Adventssonntag (1.12.), haben die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg und die katholische Kirche im Oldenburger Land in ökumenischer Verbundenheit das neue Kirchenjahr eröffnet.
In der katholischen St. Marien-Kirche in Friesoythe feierten Christinnen und Christen mit den beiden Bischöfen Thomas Adomeit, Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, und Weihbischof Wilfried Theising, katholische Kirche im Oldenburger Land, sowie den Friesoyther Priestern, Pfarrer Christoph Winkeler, katholische Pfarrei St. Marien, und Pfarrer Johannes Rohlfing, Ev.-Luth. Kirchengemeinde. Zur musikalischen Gestaltung hatte Kirchenmusiker Carlos Reigadas einen Projektchor gebildet. 
In der liturgischen Eröffnung betonte Weihbischof Wilfried Theising die Bedeutung des Kirchenjahres. „Angesichts einer Welt, in der sich Unsicherheiten mehren und Ängste verbreiten, schenkt das Kirchenjahr eine verlässliche Struktur, die Orientierung und Halt ermöglicht“, stellte er fest. „Es erinnert an die Verheißung aus Jesaja, dass aus der scheinbar toten Wurzel Isais neues Leben sprießt“, erklärte er. Diese Botschaft von Hoffnung und Erneuerung ziehe sich wie ein roter Faden durch das Kirchenjahr. „Advent ermutigt, auf das Kommen des gerechten Friedenskönigs zu warten. Weihnachten feiert das erfüllte Versprechen: Gott wird Mensch, um Heil zu bringen,“ sagte Theising. Gemeinsam mit seinem evangelischen Amtsbruder entzündete er dann die erste Kerze am Adventskranz.  
In seiner Predigt hat Bischof Thomas Adomeit Christinnen und Christen im Oldenburger Land dazu aufgerufen, „Brücken zu bauen. Das bedeutet, den Mut zu haben, für Gerechtigkeit einzustehen und die Stimme für die Schwachen zu erheben.“ Es sei notwendig, Zeichen zu setzen für Frieden, Einheit und Hoffnung – „im Gebet und mit unseren Möglichkeiten, so klein sie auch aussehen.“ Darüber hinaus sei es wichtig, dass Menschen in ihrer Kommunikation ihre Worte prüften, bevor sie ausgesprochen würden. „Bringen wir Frieden in unsere Gespräche oder lassen wir zu, dass Missverständnisse und Vorurteile wachsen?“, so Adomeit.  Der Advent lade dazu ein, „innezuhalten und unseren Blick auf das Wesentliche zu lenken. Doch in der Welt um uns herum scheint die Stille oft verloren. Wir leben in einer Zeit, in der Beschimpfungen und Hassreden den Ton bestimmen, Polarisierungen prägen die öffentliche Debatte, Konflikte spalten Gesellschaften und sogar Familien.“ Für ihn sei der Advent mehr als die individuelle Vorbereitung auf Weihnachten, betonte Adomeit in seiner Predigt. „Es ist eine Zeit, in der wir unsere Herzen öffnen für die Hoffnung, die mit Christus kommt: Hoffnung auf Gerechtigkeit, auch inmitten von Ungerechtigkeit; Hoffnung auf Frieden, auch inmitten von Konflikten; Hoffnung auf Licht, auch in Zeiten der Dunkelheit – für uns selbst; aber auch für diese Welt, für unsere Gesellschaft.“ 
Die ökumenische Feier zur Eröffnung des Kirchenjahres hat eine lange Tradition und findet seit 2009 bereits zum 16. Mal statt.