21. Dezember 2024

Kirchenkreis auf dem nächsten Ev. Kirchentag vertreten

Zuletzt aktualisiert am 13. Dezember 2024

Markus Kohring (vorne links) und sein Team planen den Abend der Begegnung

Der Kirchenkreis Oldenburger Münsterland wird die Landeskirche beim Ev. Kirchentag in Hannover im kommenden Jahr (30. April bis 4. Mai 2025) auf dem Abend der Begegnung mit einem Stand vertreten. „Als die Anfrage kam, haben wir sofort nach Ehrenamtlichen zum Mitmachen gesucht“, sagt Kreispfarrerin Martina Wittkowski und freut sich über die positive Resonanz ihres Aufrufs.
Nun traf sich im Schwedenheim in Cloppenburg unter Federführung von Diakon Markus Kohring eine Arbeitsgruppe, um in einem ersten Durchgang Ideen für den Event am 30. April abzustecken. Markus Kohring erläuterte zunächst die Rahmenbedingungen, denn es gibt viel zu beachten: Die Standgröße ist vorgegeben, es gibt sehr strenge Hygienevorschriften beim Verkauf von Lebensmitteln, die Zeiten für Auf- und Abbau müssen beachtet werden und es müssen die Fahrzeuge angemeldet werden für die Parkplätze. Das sind nur einige Punkte einer langen Liste.
Der Abend der Begegnung soll ein „Schaufenster der Regionen“ sein, die auf dem Kirchentag vertreten sind. Da trifft Bayern auf Norddeutschland und Stuttgart auf das Oldenburger Münsterland und alle Stände zeigen die Besonderheiten ihrer Region. Nach kurzem Nachdenken hatte der Arbeitskreis auch schon die Idee, mit einer Besonderheit der südoldenburgischen Region unserer Kirche aufzuwarten: Dem Kilmerstuten, der sicher einzigartig im Konzert der vielen Angebote sein wird. Das Bringen eines Kilmerstutens hat eine lange Tradition im Oldenburger Münsterland: Nachbarn bringen bei der Geburt eines Kindes einen Rosinenstuten, der auf eine Holzleiter gebunden ist, zum Haus der neuen Eltern. An die Leiter sind Käse- und Schinkenpakete gebunden, oft auch Butter, die dann im Hause des Neugeborenen mit den Rosinenscheiben gegessen werden. So kommt eine fröhliche Gemeinschaft zusammen, die die Geburt des neuen Erdenbürgers feiern. Dieser alte Brauch, das war schnell klar, soll an dem Stand im Mittelpunkt stehen. Die Gruppe beschloss, Rosinenbrote mit Schinken und Käse zu verkaufen.
Um auch das christliche Moment, das den Kirchentag ausmacht, nicht aus den Augen zu verlieren, war sich der Arbeitskreis einig, dass man in Gesprächen – denn die Besucher*innen werden sicherlich nach dieser Tradition fragen – auf den Ursprung dieses Brauches hinzuweisen. In früheren Zeiten wurde im armen, bäuerlich geprägten Münsterland in das Geburtshaus von den Nachbarn Brot und Lebensmittel gebracht, weil die Wöchnerinnen unter den damaligen Bedingungen eine ganze Weile nicht in der Lage waren, die Familie zu versorgen. Und diese Solidarität mit den Nachbarn, da war sich die Arbeitsgruppe einig, ist ein zutiefst christlicher Inhalt, der auch heute notwendiger denn je ist.
Im Oldenburger Münsterland wird zu diesem Brauch dann am gedeckten Tisch zum Kilmerstuten Kaffee getrunken, der am Abend der Begegnung auch angeboten werden soll. Was allerdings fehlen wird, ist das in der Region Vechta und Cloppenburg obligatorische Bier. Aber das, da waren sich alle einig, wird dieser tollen Idee keinen Abbruch tun. – Im Januar 2025 wird man sich dann wieder treffen, um die weiteren Planungen zu konkretisieren. – Carsten Homann