Den eigenen Weg gehen
Liebe Leserinnen und Leser,
wie Sie aufgewachsen sind und was Sie geprägt hat, weiß ich nicht!
Ich habe meine Kindheit und einen Teil meiner Jugend in einem kleinen idyllischen Dorf verlebt, und meine Eltern hatten die „Dorfkneipe“. In unserer heutigen Zeit ist das kaum noch vorstellbar, aber damals war dort richtig viel los. Für uns als Familie erforderte dieses Leben eine Offenheit für ganz unterschiedliche Menschen. Diese Offenheit habe ich mir bis heute bewahrt, und sie ist mir in meiner beruflichen Tätigkeit eine große Hilfe. Weniger hilfreich war die Tatsache, dass wir drei Kinder viel zu oft die Erwartungen anderer erfüllen und uns „verbiegen“ mussten. So sind wir irgendwann „in die weite Welt“ gezogen, nicht nur, aber auch, um uns selber und unseren eigenen Weg zu finden. Das waren prägende und besondere Jahre, die ich niemals missen möchte, obwohl sie nicht immer einfach und manchmal einsam waren. Ich denke, dass jeder von uns in seinem Leben herausgefordert ist, diesen eigenen Weg zu finden, unabhängig von den Erwartungen und Meinungen anderer. Es ist ein einzigartiger Weg, weil jeder Mensch einzigartig ist! Im Psalm 139 Vers 14 lesen wir Folgendes: “Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und das erkennet meine Seele wohl“. Für Gott sind Sie und bin ich einzigartig. Das finde ich wunderbar! Von Sören Kierkegaard, einem dänischen Philosophen und Theologen (1841-1855) stammt dieser Satz: „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“ Ich kann das aus eigenen Erfahrungen bestätigen, und vielleicht geht es Ihnen ebenso. Ständig begegnen uns Menschen, die etwas besser und schneller können, schöner und klüger sind, mehr erreicht haben im Leben, und die Reihe lässt sich fortsetzen! Wenn wir uns ständig vergleichen, können wir nur enttäuscht werden. Wir verlieren uns selbst und sehen immer nur das, was wir nicht haben oder sind. Deshalb mein Rat: Vergleichen Sie sich nicht! Persönliche Erfolge, über die andere vielleicht nur schmunzeln, können für Sie und Ihr Leben von enormer Bedeutung sein und machen stolz und zufrieden. Wir als Team der Diakonie sehen das in unserer Begegnung mit den Menschen, die zu uns kommen, so oft. Ich möchte Sie, liebe Leserinnen und Leser, ermutigen, Ihren persönlichen einzigartigen Weg zu suchen und zu gehen, um glücklich zu leben.
Ihnen allen wünsche ich einen schönen erholsamen Sonntag mit vielen Genussmomenten!
Marlies Kleefeld
Sozialarbeiterin
Diakonie Cloppenburg